Das Fälle von KO-Tropfen immer häufiger auftreten und die Auswirkungen verheerend sind ist mittlerweile klar. Doch wie kann man sich am besten vor diesen schützen? Um die Gefahr selber ein Opfer von einem KO-Tropfen Angriff zu minimieren gibt es viele Optionen, Tipps, und Tricks:
Lasst niemals euer Getränk außer Auge! Um dein Getränk mit KO-Tropfen zu vergiften brauchen Täter lediglich ein paar Tropfen und wenige Sekunden. Umso wichtiger ist es dafür sein Getränk niemals, wirklich nie aus den Augen zu lassen. Das Glas, beziehungsweise euer Getränk solltet ihr immer in den Händen haben und bloß nicht irgendwo abstellen um kurz das Bad aufzusuchen oder sonstiges. Falls ihr es doch liegen lassen müsst stellt sicher, dass eine Person eures Vertrauens darauf aufpasst.
Feiert nicht allein. Egal wie sicher ihr euch seid, ein zweites Auge hilft immer. Freundinnen werden dir im besten Falle immer dabei helfen dein Getränk nicht unbeaufsichtigt zu lassen, dich sicher nach Hause zu bringen, und wirken abschreckend auf Täter – denn es ist umso schwieriger sich in eine Freundesgruppe zu mischen und Getränke zu vergiften.
Achtet auf euere Limits. Gerade wenn Alkohol im Spiel ist, ist es schwer Regel Nummer 1 zu befolgen. Bei stark alkoholisierten Opfern haben es Täter umso leichter Substanzen in das Getränk zu geben oder sonstiges gegen euren Willen zu tun. Stellt sicher, dass ihr stets bei gutem Bewusstsein seid, sobald ihr mit Unbekannten feiern geht. Dies ist auch außerhalb der Welt von KO-Tropfen das A und O wenn es um Sicherheit geht.
Nehmt keine Getränke von Unbekannten an. Gerade wenn euch etwas mulmig ist und ihr ein schlechtes Bauchgefühl habt ist es umso wichtiger Getränke von Unbekannten abzulehnen. Ein einfaches „Nein, danke“ reicht da meistens völlig aus.
Jeder Mensch reagiert anders auf K.O.-Tropfen , deshalb kann man nicht ganz genau sagen, in welchem Ausmaß und ab welchem Zeitpunkt die Wirkung einsetzt. Sogar das Wohlbefinden und der Mischkonsum mit anderen Substanzen beeinflussen sehr die Wirkungsweise.
Generell verlangsamen K.O.-Tropfen die Aktivitäten des zentralen Nervensystems. Sie wirken von entspannend, euphorisch über motorisch einschränkend und Steigerung der sexuellen Lust bis hin zu Übelkeit, Schwindel, Koma und Tod.
Einer der meist genutzten K.O.-Tropfen Substanz GHB dockt in unserem Körper an den GHB-Rezeptor und GABA-B-Rezeptor an, indem es unseren Neurotransmitter GABA nachahmt und so Dopamin ausschüttet.
Andere K.O.-Tropfen, wie Rohypnol und Ketamin, docken nur an bestimmte Rezeptoren an und verstärken die Aufnahme von körpereigenen Neurotransmitter. Deswegen sind GHB und seine Vorläufersubstanzen schwer richtig zu dosieren.
Es gibt keine exakte Dosisangabe, doch diese Richtwerte gelten:
GHB/GBL/BDO:
Menge
Dosis
Wirkung
0,5 – 1,5 gbzw. 0,5 ml – 1 ml
leichte Dosis
Leicht euphorisches, entspanntes, angstlösendes Gefühl; Herabsetzung des Herzschlages und Blutdruckes
1,5-2,5 gbzw. 1-2 ml
mittlere Dosis
Herabsetzung der Hemmschwelle, starker Rededrang, sexuelles Verlangen wird verstärkt, Sensibilisierung des Tatsinns
2,5 – 5 gbzw. 2 -3 ml
hohe Dosis
Motorische Fähigkeiten wesentlich eingeschränkt, Verlangsamung des Pulses, Übelkeit Mgl. Halluzinationen, Übergang zum Schlaf, Koma
Ab 5 gbzw. ab 2 ml
narkotische Dosis
Atemdepression, Herzrhythmusstörungen, Koma, Tod
Ketamin:
Menge
Dosis
Wirkung
50 – 100 mg
leichte Dosis
Euphorisierend, Schmerzunempfindlichkeit, weniger Lust aufs Reden
100 – 300 mg
mittlere Dosis
Steigerung des Lustempfindens, Halluzinationen, Bewusstseinsveränderungen, Ich-Auflösung
Herzrhythmusstörungen, Herabsetzung der Atmung bis Atemstillstand, Koma, Tod
Rohypnol:
Menge
Dosis
Wirkung
0,5 mg/halbe Tablette
leichte Dosis
angstlindernd, beruhigend
1 mg/ eine Tablette
mittlere Dosis
Schläfrigkeit, mangelnde Urteilsfähigkeit, leichte Beeinträchtigung der Motorik
1,5 mg/ 1,5 Tabletten
hohe Dosis
Gedächtnislücken, starke Beeinträchtigung der Motorik, Muskelschwäche, Schwindel
2 mg/ 2 Tabletten
narkotische Dosis
Blutdruckabfall, Atemdepression, Herzrhythmusstörungen, Koma, Tod
Die Wirkung setzt nach ungefähr 15 Minuten ein und dauert im Normalfall 1,5 – 4 Stunden. In seltenen Fällen kann die Wirkung auch bis zu 24 Stunden dauern.
Der Mischkonsum mit anderen Drogen, vor allem mit Alkohol und Opiaten, ist äußerst gefährlich und kann auch bei geringen Mengen sehr stark wirken.
Hier die möglichen Folgen des Mischkonsums GHB mit anderen Drogen:
K.O.-Tropfen + Alkohol: lebensgefährliche Kombination, tödliche Atemdepression bis hin zum Atemstillstand
K.O.-Tropfen + Cannabis: Wahrnehmung wird stark verändert, unerwartete Rauschzustände, keine akute Lebensgefahr
K.O.-Tropfen + Ecstasy/Speed/Kokain: Erhöte Herz-Kreislaufbelastung, Gefahr einer Überdosis
K.O.-Tropfen + Opiate (Fentanyl,Heroin,Tilidin,Morphin): sehr hohes Risiko, dass der Konsument einen Atemstillstand erleichtert
K.O.-Tropfen + Antihistaminika: schwere Kreislaufkomplikationen mit komatösen Zuständen
K.O.-Tropfen + Viagra/Schnüffelstoffe (Poppers,Kleber,Lachgas): starker Blutdruckabfall, Koma
K.O.-Tropfen + HIV-Medikamente: epileptische Anfälle, Koma
Schon jetzt können wir sehen, dass mit K.O.-Tropfen nicht zu Spaßen ist und man auf keinen Fall K.O.-Tropfen mit anderen Substanzen konsumieren sollte. Da vor allem am Anfang die Wirkung sehr an Alkohol ähnelt, können bei unwissend verabreichten Konsumenten nicht sofort eine K.O.-Tropfen Einnahme Ursache bestimmter Symptome sein.
Jedoch wenn K.O.-Tropfen unwissendlich konsumiert wurden , bemerkt oftmals das direkte soziale Umfeld dies nicht, sodass Tätersehr leichtes Spiel haben. Die Opfer bekommen meistens eine so hohe Dosis, dass ihre motorischen Fähigkeiten erheblich eingeschränkt sind und wehrlos gegenüber Täter sind. Denken oder nach Hilfe schreien können die Opfer zu dem Zeitpunkt nicht mehr.
Opfer erzählen, dass sie sich an diesen Abend nicht mehr zurückerinnern können. (Filmriss)
Da K.O.-Tropfen, vor allem GHB, nicht genau dosiert werden können und die Gefahr einer Überdosis sehr hoch ist, soll man in seiner Umgebung auf Menschen achten, die Anzeichen von Bewegungs- und Bewusstseinslosigkeit aufweisen und sofort ärztliche Hilfe anfordern.
Die Folgen von KO-Tropfen Angriffen sind verheerend – sowohl kurzfristig als auch langfristig. Bei einer Überdosis kann es zum Tod kommen, bei unreinem Stoff zu langfristigen gesundheitlichen Schäden. Da KO-Tropfen vor allem benutzt werden, um Frauen und Männer sexuell zu missbrauchen sind jedoch auch die psychologischen Schäden unglaublich hoch. Opfer von solchen Taten sprechen noch Jahre später von Beeinträchtigungen im privaten Leben. Dazu gehören Angststörungen, Panikattacken und starke Vertrauensängste. Ebenso starke Depressionen – und in vielen Fällen auch Suizid. So kann eine Nacht, ein Discobesuch oder ein Abend mit „Bekannten“ das Leben der Opfer um 180 Grad wenden. Aus Lebensfreude wird Angst und Misstrauen, aus Partys und Feiern Isolation. Für Opfer ist es unglaublich schwer solche Erlebnisse zu verarbeiten und es benötigt oft jahrelange Therapie. Vielen der Betroffenen fällt es jedoch schwer sich Therapeuten oder sogar der Familie und dem Umfeld zu öffnen, da sexueller Missbrauch immer noch ein großen Tabu Thema ist. Umso wichtiger ist es sich im vorhinein sich der Gefahren bewusst zu sein und alle Sicherheitsregeln einzuhalten.
Wie viele Fälle von KO-Tropfen Angriffen gibt es in Deutschland eigentlich jährlich? Diese Frage mit einer exakten Zahl oder Statistik zu beantworten dürfte besonders schwer sein. Laut der Polizeidatenbank gibt es in Deutschland jährlich einige hundert Fälle. Das dies die Realität widerspiegelt ist jedoch unwahrscheinlich. Bei der Anzahl der KO-Tropfen Taten in Deutschland ist mit einer enorm hohen Dunkelziffer zu rechnen. Das liegt an mehreren Faktoren. Zum einen sind die meisten KO-Tropfen, wie GHB, bereits wenige Stunden nach der Einnahme nicht mehr im Blut nachzuweisen. Somit ist es oft schwer zu beweise, dass KO-Tropfen einem Opfer verabreicht wurden, auch wenn alles dafür spricht. Ein weiterer Faktor ist, dass viele Opfer von KO-Tropfen nicht zur Polizei gehen. Das liegt vor allem daran, dass sich viele Opfer dafür schämen, und sich somit weder dem Umfeld noch der Polizei öffnen. Auch wenn somit die Zahl der registrierten KO-Tropfen Angriffe in der Polizeidatenbank vermutlich nicht allzu viel aussagt, zeigt diese eine erschreckende Tendenz: Seit 2012 nimmt die Anzahl der KO-Tropfen Fälle deutlich zu. Vor allem betroffen sind dabei Großstädte wie Berlin, München und Hamburg. Aber auch in kleinen Städten kommt es immer wieder zu Fällen.
Doch wie kann man sich genau vor solchen Angriffen schützen? Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
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Diese Seite dient zur Prävention von KO-Tropfen Angriffe. Hier können sich Partygänger, Veranstalter, und mehr über die Gefahren und den Schutz vor KO-Kotropfen informieren.